Olaf Weber, der Präsident des Landesverbandes der Gartenfreunde Sachsen-Anhalt e.V. erneuerte im Anfang Dezember erschienen Beitrag der Mitteldeutschen Zeitung (Ausgabe Quedlinburg) die Vorwürfe bezüglich Betrugs und Urkundenfälschung gegenüber dem Regionalverband der Gartenfreunde Quedlinburg e.V. Auf Seiten des Regionalverbandes wollte man erneut keine eigene Stellung zu diesem Themenkomplex beziehen. Dieses Verstecken und Wegducken wird mittlerweile zu einem dröhnenden Schweigen, bei dem das Nichtgesagte auf vieles schließen lässt.
Vorwürfe halten an
Bereits in einem der letzten Beiträge veröffentlichten wir exklusiv den kompletten Brandbrief des Landesverbandes an den Oberbürgermeister und dem Regionalverband Quedlinburg. Die darin enthaltenen Anschuldigungen beziehen sich auf die bewusste Täuschung bei der Durchführung und Auswertung von Wertermittlungen gegenüber abgebenden Kleingärtnern. Herr Weber wiederholte im Interview mit der Lokalpresse den Missbrauch durch die Wertermittler des Regionalverbandes Quedlinburg.
Dem Wertermittler ausgeliefert
Es klingt relativ leicht. Möchte man seinen Kleingarten kündigen, schreibt man einfach eine Kündigung an den Gartenvorstand seiner Kleingartenanlage und dieser wird sich schon mit einem in Verbindung setzen um alle Formalitäten zu klären. Viele überlesen dabei, dass im unterschriebenen Pachtvertrag die Pflicht zu einer sogenannten Wertermittlung bei einer Kündigung niedergeschrieben ist. Die Kosten dafür sind dabei vom abgebenden Pächter zu tragen und werden erst gar nicht genau beziffert, um auch in Zukunft einen gewissen Spielraum nach Oben zu lassen. Zurzeit beträgt allerdings die Aufwandsentschädigung für den Wertermittler 50€. Je nach Lage können aber auch noch Zusatzkosten für die Anfahrt dazukommen.
Die Wertermittler sollen bestehende Anpflanzungen und den Baukörper bewerten. Auch vorhandene Mängel (z.B. unzulässige Bepflanzungen, ungenügende Pflanzabstände oder kranke Pflanzen) sollen benannt werden und vor einer Neuverpachtung behoben werden. Eigentlich soll die Wertermittlung eine sozial verträgliche Komponente darstellen, die Mondpreisen, gerade in Ballungsgebieten einen Riegel vorschieben soll. Weiter nutzt der Regionalverband bei seinen Bewertungen die Richtlinie des Landesverbandes der Gartenfreunde Sachsen-Anhalt.
Ausufernde Abzüge
Offensichtlich setzt aber der Regionalverband Quedlinburg das Mittel der Wertermittlung immer mehr dafür ein, um Druck auf die abgebenden Pächter auszuüben. Indem er vom meist niedrigen Wert eines Kleingartens enorme Kosten für das Anlegen von Beeten, dem Rückbau von Lauben oder die Beseitigung von losen Gegenständen („Müll“) abzieht. Bei dieser Gegenkalkulation werden dann Preise von Fachfirmen und die Entsorgung mittels Containerdienst aufgerufen. Der sozial verträgliche Wert einer Parzelle wird so schnell mit mehreren tausend Euro ins Minus gedrückt. Dieses unsägliche Vorgehen kritisierte nun auch öffentlichkeitswirksam der Präsident des Landesverbandes.
Bei „0€“ ist schluss.
Im Gespräch mit dem MZ-Reporter sagte Weber nochmal ganz deutlich, dass Wertermittlungen niemals negativ ausfallen können:
„Eine Kleingartenparzelle kann auch keinen negativen Wert haben, dafür gar Geld gefordert werden.“
Olaf Weber, Präsident Landesverband der Gartenfreunde Sachsen-Anhalt e.V. – MZ Quedlinburg 09.12.2023
Leider liegen uns jede Menge Wertermittlungen des Regionalverbandes Quedlinburg vor, die genau das Gegenteil besagen. Der traurige Spitzenreiter liegt bei fast 5.000€ im Minus.
Landesverband empfiehlt gegen Praxis vorzugehen
Nachdem Herr Weber weiter ausführte, dass der Regionalverband bei einigen Kleingärtnern als weitere Einschüchterung mit Klage in solchen Fällen drohte, empfahl er allen Betroffenen sich zu wehren:
„Ich kann jeden Kleingärtner in Quedlinburg, der dem ausgesetzt ist, nur empfehlen, mit seinem Rechtschutz dagegen vorzugehen.“
Olaf Weber, Präsident Landesverband der Gartenfreunde Sachsen-Anhalt e.V. – MZ Quedlinburg 09.12.2023
Ein erster Schritt hierzu wäre die Erstattung einer Anzeige bei der Polizei wegen dem Verdacht auf Betrug. Dies geht am einfachsten online über das E-Revier der Polizei Sachsen-Anhalt.
Verband schweigt erneut
Wie schon im Beitrag vom August möchte der Regionalverband Quedlinburg zu den Vorwürfen keine eigene Stellung beziehen. Langsam sollte man sich aber einmal hinterfragen, welche Aufgabenbereiche dann einer Vorstandsposition „Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit“ zu Gute kommt. Denn von irgendeiner vorhandenen wirksamen Öffentlichkeitsarbeit kann hier keine Rede sein. So lässt der Verband unfreiwillig Spielraum für Spekulationen und jeder sollte sich an dieser Stelle einmal fragen:
- Wenn an den Vorwürfen nichts dran ist, warum veröffentlicht der Regionalverband keine Gegendarstellung bzw. Stellungnahme?
- Was bedeutet das eigentlich für die einzelnen Vereine, deren (ehemaligen) Mitglieder so betrogen wurden?
- Die abgebenden Pächter haben 50€ jeweils für eine offensichtlich falsche Wertermittlung bezahlt, das bedeutet auch das viele Parzellen unter Wert abgegeben wurden.
- Methoden der Einschüchterung und Androhungen von Klagen sind eher Methoden von zwielichtigen Unternehmungen aber sollten keine Geschäftspraxis von gemeinnützigen Vereinen sein.
Stadt Quedlinburg
Zum ersten Mal äußerte sich auch die Stadt Quedlinburg zu dem ganzen Vorfall. Jedoch kommentierte man nur sehr oberflächlich. An die 20 Quedlinburger Vereine sind auf Grundstücke der Stadt kleingärtnerisch aktiv. Und man informiert, dass der Regionalverband keinen übergeordneten Verband angehören muss.
Die letzte Aussage der Stadt Quedlinburg darf man aber auch getrost eine Stufe weiter unten ansetzen und interpretieren. Wenn der Regionalverband nämlich keiner übergeordneten Organisation angehören muss, dann gilt das selbstverständlich auch für die einzelnen Gartenvereine. Kein Gartenverein muss Mitglied im Regionalverband Quedlinburg sein und jeder Verein kann alleine zum Beispiel durch einen entsprechenden Beschluss der Mitglieder in einer Mitgliederversammlung zum Austritt aufgefordert werden.
Es erweckt stark den Eindruck, man hat es mittlerweile mit sehr verfahrenen Verwaltungsstrukturen zu tun, bei dem das Wesentliche immer mehr auf der Strecke bleibt. Der Vorstand des Verbandes aber auch die Vorstände der einzelnen Gartenvereine sollten zum Wohle ihrer Mitgliedschaft agieren und müssen im Rahmen ihrer Satzung ihren Verein vertreten. Eigennützige Verhaltens- und Vorgehensweisen sind fehl am Platz. Ebenso ein „Ich bin hier der Chef“-Gedanke. Demokratische Grundwerte und die Möglichkeit des Mitwirkens aller Mitglieder sind Kerngedanken von (gemeinnützigen) Vereinen.
Wir gehen sehr stark davon aus, dass dies nur ein weiteres Kapitel im Interessenskonflikt Landesverband-Regionalverband-Kleingartenvereine darstellt. Seid ihr auch noch aktuell von einer negativen Wertermittlung des Regionalverbandes Quedlinburg betroffen? Dann kontaktiert uns einfach, gerne auch anonym. Bleibt immer auf dem aktuellsten Stand und schaut regelmäßig auf unsere Startseite vorbei. Dort verlinken wir immer die neuesten Beiträge. Alternativ freuen wir uns auch über jeden „Like“ und „Follower“ auf unserer Facebook-Seite.
Hallo in die Runde!Ich bin der Kurt und verfolge diese Seite schon eine Weile. Leider komme ich aus einem anderen Landkreis und habe heute ihren Artikel gelesen UND KANN EINFACH NUR SAGEN DAS SICH DIESE SOGENANNTEN JOURNALISTEN VIELLEICHT EINFACH NOCH mal auf die Schulbank setzten sollten!!Genau wie unsere Presse einfach katastrophal!Kein Wunder das es noch nicht mal mehr die ältere Generation liest!Aber zurück zum Thema. Ich bin auch im Kleingartenwesen tätig und der Name Weber vom Landesverband ist jedem ein Begriff. Mittlerweile wird er auch „Olav der große“ genannt !Der Name ist Programm!Ich durfte mal In Vertretung auf einer Landesverbandsitzung beiwohnen und ich muss sagen ohne Beleidigend zu sein Früher hätte man dem Herrn Weber empfohlen mal zum Arzt zu gehen!!Aber das darf man ja heute nicht mehr.Wenn ich das lese frage ich mich warum Treten denn so viele Verbände aus dem Landesverband aus??Nicht nur Quedlinburg ich glaube mittlerweile sind es 7 Große Kreisverbände.Das macht doch keiner wenn der Landesverband so toll ist oder??Und die Finanziellen Verluste Für einen Landesverband müssen ja enorm sein!Oder vielleicht die für Herrn Weber!??Und diese Masche die er jetzt an den Tag legt ist warscheinlich überall die selbe Die Vorstände in den Dreck ziehen „nach Möglichkeit noch mit Helfern“Um den kleingärtnern wieder den tollen Landesverband verkaufen zu können!Einfach unfassbar.Verbände die schon etwas länger ausgetreten sind erhielten auf einmal Post vom Landesverband mit den dollsten Anschuldigungen!!Teilweise hatten diese Verbände 2 Jahre aber nichts von Einem Landesverband gehört.?Hilfe gab es nicht,Schulungen waren ein Lacher oder gar nicht existent!Bezahlen durften die Verbände aber immer fleißig!!Mich würde aber auch wirklich mal interessieren was dieser Herr Weber so verdient!??Da könnte doch mal die Presse nachfragen??Das würde bestimmt jeden Kleingärtner interessieren Bestimmt nicht die kleine Ehrenamtsendschädigung der Vorstände in den Verbänden oder Gartenvorständen.Und ich kenne auch die Wertermittlungen in den Verbänden und bin der Meinung das diesen sogenannten Gärtnern Die einfach abhauen und alles vermüllt hinterlassen noch viel höhere Strafen ereilen sollten.Das ist für mich kein Betrug sondern endlich handelt mal jemand!!Danke Quedlinburg
Hallo Kurt,
danke für deinen Kommentar. Teilweise teile ich deine Gedanken. Für den Redakteur war es aber mitunter wirklich ein schwieriges Thema die ganzen Zusammenhänge, gerade die Verbandsverwicklungen zu verstehen. Ich glaube selbst das einige Gartenvorstände das noch nicht mal selbst vollends nachvollziehen können. Dazu kommen dann noch Zeichen- und Platzbegrenzung in einer Zeitung.
Von Herrn Weber kann man persönlich halten was man möchte, er wurde aber dieses Jahr zum Präsidenten des Landesverbandes gewählt und ist gleichzeitig Geschäftsstellenleiter, also noch angestellt. Ebenso ist er Vorsitzender eines Mitgliedsverbandes. Das haben wir auch schon an anderer Stelle bemerkt und entsprechend kritisiert. Unsere Erfahrung war vor allem folgende, dass Herr Weber Probleme ernster als der Quedlinburger Verband genommen hat und vor allem kommunizierte er. Der Quedlinburger Regionalverband verweigert sich jeglichen Austauschs.
Der Landesverband hat am Ende momentan einfach das bessere fachliche Know-How, Anwälte im Kleingartenrecht und zur Not den Bundesverband im Nacken. Herr Weber reagierte vor allem auf die Beschwerden der Kleingärtner des Quedlinburger Verbandes, die sich in ihrer Not an den Landesverband gewandt hatten.
Sie mögen meinen das die Vorgehensweise des Quedlinburger Verbandes in Bezug auf manche Gärtner völlig gerechtfertigt ist. Wir verfolgen eher den Grundsatz das zumindest auf Verbandsebene alles nach Recht und Gesetz ablaufen sollte. Nicht umsonst gibt es das Mittel der Räumungsklage um mal ein Beispiel zu nennen. Der Verband der nicht rechtssicher agiert, riskiert einen sehr großen finanziellen Schaden und ein stückweise auch seine Gemeinnützigkeit im Fall der Fälle. Die Leidtragenden wären am Ende immer alle Kleingärtner, wovon sich die allermeisten an Recht und Gesetz halten.
Falls Interesse bestehen sollte, bieten wir Ihnen auch einen weitergehenden Gedankenaustausch an.
Das Thema Landesverband sehe ich etwas anders!Gerade im Bezug auf das Know-how. Und der Bundesverband ist doch nur noch ein unnützer Schatten!Dort wird sich lieber um die Errichtung ihres persönlichen Schlosses gekümmert!Mit Geld der Kleingärtner!Wenn der Herr Weber mittlerweile Präsident geworden ist dann hat er es ja warscheinlich geschafft das es im Landesverband keine Opposition gegen ihn mehr gibt!Da hatte er ja schon lange drauf hingearbeitet!Was ich damit sagen möchte ist das bevor ein Landesverband (Herr Weber)irgendwelche Kreisverbändend Fehler vorwirft sollte man doch erstmal bei sich anfangen!!“Wenn man im Glashaus sitzt…“Und diese angebotene Hilfe des Herrn W kann nur in einem Zusammenhang mit einem Nutzen für ihn sein !!Anders kann ich mir das nicht erklären. Die Kreisverbände hatten noch nie Hilfe von ihm im Gegenteil!!Aber nun gut.