Der noch eher junge Verein wurde erst Mitte 2020 gegründet. Seine Wurzeln reichen jedoch bis in die Jahre 2014/15 zurück. So sind auch wir bei Suche nach mehr Informationen, zum Beispiel über die Verwaltungsvollmacht, schon recht früh auf die Internetseite der Interessengemeinschaft Kleingarten gestoßen, nach dessen Vorbild am Ende auch die IGG-Quedlinburg entstand. Im Sommer 2022 sind auch wir schlussendlich Mitglied im FairBund freier Kleingartenvereine e.V. geworden.
Hier geht es zum Beginn der aktuellen Weiterbildungsreihe FairBund 2022
Aller Anfang ist schwer
Sozusagen als Pioniere der aktuellen „Bewegung“ erkannten damals vor allem Anton Marx und Jörg Gladitz die Zeichen ihrer Zeit und hinterfragten grundsätzlich die Funktionen der übergeordneten Verbände. Im Großraum Leipzig kam es vermehrt zu Unstimmigkeiten und eine damit verbundene wachsende Unzufriedenheit. Zuerst versuchte man verbandintern mittels Minderheitenbegehren oder auch durch die Mitarbeit in Arbeitsgruppen Änderungen auf Verbandsebene zu erwirken. Leider scheiterte man recht schnell an der Beratungsresistenz der Verbandsfunktionäre und dem Desinteresse der übrigen Verbandsmitglieder.
Meist stieß man dabei auf wiederkehrende Muster, unter anderem wäre da
- ein Demokratiedefizit, Kleingärtner haben nichts mitzureden und sind den Entscheidungen auf Verbandsebene oft nur ausgeliefert.
- Transparenz als Fremdwort, die Kleingärtner schultern die finanziellen Lasten des Verbandes, erhalten aber entweder gar keine Auskunft über die Verwendung von Mitteln oder nur in einer nicht nachvollziehbaren Form.
- Sparsamkeit als Fremdwort, unnötige Ausgaben werden getätigt, oft unangemessen hohe Aufwandsentschädigungen gezahlt und ein aufgeblähter Verwaltungsapparat betrieben
- der Vergangenheit zugewandt, die Gesellschaft entwickelt sich ständig weiter, nur die Alt-Verbände halten an der Vergangenheit fest und verwehren sich notwendigen Anpassungen.
- Ausbeutung der Kleingärtner, nachteilige Verträge führen zur Knebelung der Kleingärtner (u.a. Verwaltungsvollmacht).
- Fehler mit System, in den Alt-Verbänden treten regelmäßig die gleichen Fehler auf. Oft mangelt es an betriebswirtschaftlichen, buchhalterischen und juristischen Grundlagenkenntnissen.
- eigennützige Funktionäre, einmal in entsprechender Position, stellt man die finanziellen Vorteile vor allem anderen voran.
Es folgte also die größtmögliche Konsequenz und man entzog mit dem Austritt aus dem Verband deren finanzielle Unterstützung. Man hinterfragte grundlegend den Sinn und Zweck einer Mitgliedschaft in einem Verband. Naheliegend käme man sofort auf den Gedanken einer gemeinsamen Interessenvertretung. Diese ist jedoch in vielen Alt-Verbänden regelrecht ins Nebensächliche abgerutscht. Die ausgetretenen Vereine arbeiteten fortan zusammen, begonnen sich weiterzuentwickeln und bildeten so ein eigenes Netzwerk, indem man sich gegenseitig bei Themen wie Vereinsverwaltung oder auch bei Klärung von Praxisfragen, unterstützte.
Fair. Frei. Kleingarten.
Mit dem FairBund freier Kleingartenvereine stellte man diese Zusammenarbeit dann 2020 auf eine organisierte Stufe. Dieser setzt sich dabei besonders ein für:
- die Förderung der Modernisierung und zukunftsfähigen Gestaltung des deutschen Kleingartenwesens, insbesondere durch Aktualisierung gesetzlicher und sonstiger Rahmenbedingungen zu Gunsten der Kleingärtner,
- die Förderung der Emanzipation uns Selbstbestimmung von Kleingartenvereinen,
- die Leistung von Aufklärungsarbeit zur Beseitigung vorhandener Missstände innerhalb des deutschen Kleingartenwesens,
- die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung eines Netzwerkes von Gartenvereinen.
Weitere Informationen findet ihr auch unter www.fairbund-kleingarten.de