25 – One-Man-Show – 2. Mitgliederversammlung

Am Wochenende fand die zweite diesjährige Mitgliederversammlung des Regionalverbandes der Gartenfreunde Quedlinburg e.V. statt. Es schockiert ein weiteres Mal doch sehr, das demokratische Grundsätze und ein kritischer Umgang bei vorgebrachten Problemen für den Regionalverbandsvorsitzenden scheinbar keine Rolle mehr spielen. Wir üben massiv Kritik an der Art und Weise der Durchführung der Mitgliederversammlung und berichten euch von der One-Man-Show des Vorsitzenden. Alle Einzelheiten jetzt hier im Blog.

Hier gehts es auch nochmal zur Vorschau auf die Mitgliederversammlung

Kurz nach 10 Uhr …

… eröffnete der Vorsitzende des Regionalverbandes Quedlinburg die Mitgliederversammlung in den Seminarräumlichkeiten der Harzsparkasse in der Turnstraße. Der Raum war gut gefüllt, der stellvertretende Vorsitzende als eingesetzter Versammlungsleiter gab zu Beginn bekannt, dass 45 stimmberechtigte Anwesende der Einladung Folge leisteten. 

Unangenehme Tagesordnungspunkte …

… die zuvor mittels Einschreiben vom Vorsitzenden der Kleingärtner Holzbreite 2 e.V. eingereicht wurden, lies der Verbandsvorsitzende erst gar nicht zur Abstimmung an die Mitglieder geben und erst recht nicht wurden diese Punkte und alternativen Beschlussvorlagen vollständig verlesen. Man fragte nicht mal nach weiteren Anträgen für die Tagesordnung. Die Mitgliedschaft stimmte lediglich auf Frage des Versammlungsleiters der bereits vorgegebenen Tagesordnung zu. 

Der Verbandsvorstand hat es offensichtlich nicht verstanden, dass die Mitgliederversammlung das wichtigste Organ eines Vereines ist. Alle Vereinsmitglieder haben hier die Möglichkeit das Vereinsleben und -wirken aktiv mitzugestalten. Die Mitglieder haben ein Recht darauf über alle aktuellen Belange des Regionalverbandes umfassend und wahrheitsgemäß informiert zu werden. Nur so wird es überhaupt erst möglich, das wirksame und gültige Beschlüsse gefasst werden können.

„Tätigkeitsbericht“

Nach der Tagesordnung folgten vom Verbandsvorsitzenden seine Ausführungen zu einem ganz speziellen Tätigkeitsbericht. Dieser war überzogen mit reichlich Polemik, Witzen und Stammtischparolen. Eine sachliche Vorstellung sieht gewiss anders aus und man wollte wohl am Ende auch die mangelnde inhaltliche Tiefe kaschieren. Zu Beginn gab es noch vergiftete „Glückwünsche“ in Richtung des neugewählten Präsidenten des Landesverbandes, Olaf Weber, ehe man sich total auf unseren Blog der Interessen-Gemeinschaft-Gartenfreunde (IGG) einschoss. Der Regionalverbandsvorsitzende verlas exemplarisch einige Blog-Überschriften. Zum Beispiel wurden genannt:

Seine Einschätzung nach kennt man solche reißerischen Überschiften sonst nur von der Bild-Zeitung und die IGG hält sich für den Robin Hood der Kleingärtner, so der Vorsitzende weiter. Das selbsternannte Fazit war am Ende nur, das man störe und absolut nichts beitrage. Eine Möglichkeit auf die genannten Fragen und Vorwürfe anschließend einzugehen, wurde absichtlich nicht gegeben.

Betrügerische Wertermittlungen …

… wurden nicht einmal abgestritten vom Vorsitzenden in seiner Rede. Vielmehr versuchte man diese zu rechtfertigen. Man sei doch nur ehrenamtlich tätig und hätte nebenbei noch Arbeit und Familie zu bewältigen. Danach ging es sofort an den verbalen Stammtisch zurück und wir Mitglieder wissen doch angeblich alle wie es sei, wenn Pächter verschwinden und man ihn sonst nicht mehr habhaft werden könne. Auf den Brief des Landesverbandes an den Regionalverband und den Oberbürgermeister der Stadt Quedlinburg sagte man nur kurz und knapp, das der Landesverband traurig ist, dass wir (der Regionalverband) austreten. Ansonsten fehlte dem Tätigkeitsbericht so ziemlich alles, was ihn sonst so ausmachen würde. Es ging schließlich um das Geschäftsjahr 2022.

Eigene Wertermittlungsrichtlinie

Vermutlich als Antwort auf den Brief des Landesverbandes versuchte man schnell noch eine eigene Wertermittlungsrichtlinie auf die Beine zu stellen. Viele hörten von dieser Richtlinie wohl ebenso zum ersten Mal. Die Regionalverbandsfachberaterin und -wertermittlerin wurde in höchsten Tönen daraufhin gelobt. Es sei keine leichte Arbeit gewesen, welche man nicht an einem Nachmittag mal ebenso erledigen konnte. Diese Richtlinie läge wohl auch schon dem zuständigen Ministerium vor und bis auf kleinere Anpassungen, steht dem Unterfangen nichts mehr im Wege, so dass man ab 1. Januar mit eigener Wertermittlungsrichtlinie loslegen könne, so der Verbandsvorsitzende.

Kassenbericht

Dieses Mal bekamen die Mitglieder keinen Kassenbericht ausgedruckt ausgehändigt. Die Zahlen wurden mittels Beamer dargestellt und man konnte den Bericht hinterher vor Ort einsehen. Die einzelnen Belege waren nicht vor Ort einsehbar. Auf Nachfrage könnte man sich diese in der Geschäftsstelle nach Terminvergabe ansehen. Der Schatzmeister und der Versammlungsleiter teilten der Versammlung noch mit, dass alles Gezeigte und Gesprochene auf der Versammlung als „streng vertraulich“ doch anzusehen sei und man nichts in der Zeitung lesen möchte.

Beschlussvorlagen

Im Punkt 9 der Tagesordnung ging man zu den Beschlussvorlagen über und man verfolgte weiter stur den vorgegebenen Ablauf. Es wurden die eigenen Beschlussvorlagen munter abgeändert, wenn es einzelne Mitglieder forderten. Es war erstaunlich, wie viel Rederecht und Expertise immer wieder den gleichen Leuten gegeben wurde. Selbst schwierigste Regelungen stellten für die Verbandsfachberaterin, dem Kassenprüfer und der Büroangestellten des Verbandes in den durchgeführten Diskussionen kein Problem dar. Anschließend wurde sofort darüber abgestimmt. Die Auszählung erfolgte nach dem Schema, wer nicht dagegen gestimmt hat, war dafür. Also man zählte die Gegenstimmen und Enthaltungen und kam dann so auf die Anzahl der Zustimmungen, obwohl auch einige nie die Hand hoben.

Neuer Verbandsanwalt

Zum Ende hin möchten wir auch nochmal ein Auge auf den neuen Anwalt des Regionalverbandes aus Ballenstedt werfen. Man begrüßte sich auf der Versammlung mit Vornamen und man freute sich auf die kommende Zusammenarbeit. Nach der Versammlung auf seine Rechtsgebiete angesprochen, folgte nur ein langes Schweigen. Kurzes Googlen genügt aber um reichlich Rezensionen zu finden:

  • „Diese Anwalt gewinnt keine Prozesse, er ist nur nach dem Geld aus.“
  • „Ich kann den Anwalt nicht empfehlen. Macht falsche Versprechung und kann sie nicht halten.“
  • „Meine Erfahrung war eher unkompetent und unsicher was rechtliche Dinge betraf.“
  • „Viel versprochen. Nix erreicht.“

Aus eigener Erfahrung wissen wir wie schwierig es ist, Anwälte für Vereinsrecht und Kleingartenrecht zu finden, wir sind skeptisch das man damit eine Kanzlei Duckstein adäquat ersetzen kann.

Die Mitgliederversammlung ließ leider viele Fragen offen beziehungsweise wollte man nur das Gesagte mitteilen. Nachfragen waren einfach nicht erwünscht. Aus diesem Grund laufen momentan auch noch weitere Bemühungen und Anstrengungen im Hintergrund weiter. Näheres dazu in Kürze.

Wenn ihr wissen möchtet wie es weiter geht, dann folgt uns am besten auch auf Facebook oder kontaktiert uns bei Fragen und Anregungen.