Interessen-Gemeinschaft-Gartenfreunde Quedlinburg

Der Regionalverband der Gartenfreunde Quedlinburg e.V. verschickte Anfang Oktober die Einladungen zu seiner zweiten diesjährigen Mitgliederversammlung am kommenden Samstag (4. November 2023) an alle Mitgliedsvereine. Auf insgesamt 14 Seiten möchte man zum Ende des Jahres offensichtlich noch einmal mit aller Macht versuchen, angestaute Angelegenheiten und notwendige Änderungen, notfalls mit der Brechstange durchzudrücken. Anders kann man sich die fehlenden Möglichkeiten der Diskussion bzw. Mitwirkung der Mitglieder nicht mehr erklären.

Jahresabschluss Geschäftsjahr 2022

Normalerweise dient die Mitgliederversammlung im Herbst der Aufarbeitung des abgelaufenen Geschäftsjahres. Die Tätigkeitsberichte sowie der Kassenbericht werden verlesen und anschließend können auch Fragen in der Aussprache noch gestellt werden. Auch der Bericht der Kassenprüfer und die Entlastung des Vorstandes gehören zum Prozedere. So gehabt wie immer, möchte man meinen, wäre da nicht der beschlossene Austritt aus dem Landesverband der Gartenfreunde Sachsen-Anhalt e.V. und viele offene Fragen rund um die Wertermittlungen im Regionalverband.

Fragen über Fragen

In den angestrebten 2 Stunden erwarten die Mitglieder zurecht, wie der Regionalverband Quedlinburg sich in Zukunft neu aufstellen möchte. Wie geht es nachdem geplanten Austritt weiter? Was möchte man den Vereinen in Zukunft bieten? Wie können die weggefallenen Leistungen und Angebote auf Landesverbandsebene kompensiert werden? Vielleicht überrascht man die Mitgliedschaft auch mit einem visionären Konzept und denkt manche Dinge von Grund auf neu …

Flut an Beschlüssen

Als wenn die Beantwortung der oben gestellten Fragen und der Abschluss des Geschäftsjahres nicht genug wäre, möchte der Regionalverband ganze 6 Beschlüsse noch abstimmen lassen. Es fällt auf, dass jegliche Diskussion zu den jeweiligen Punkten vor der Abstimmung nicht vorgesehen ist. Der zeitliche Rahmen würde wohl vollends gesprengt werden.

Die Satzung soll zum Beispiel mehrfach geändert werden. Gerade die genannte Mitgliedschaft im Landesverband der Gartenfreunde Sachsen-Anhalt e.V. soll gestrichen werden, um endgültig den Weg zum Austritt zu ebnen. Obwohl man ganz genau von diesem „Satzungshindernis“ im Vorfeld wusste, benötigte die Verbandsführung über 6 Monate um diese Änderung auf den Weg zu bringen. Der Landesverband vertritt dabei die Meinung, dass diese Änderung wohl nicht mehr rechtzeitig vor Jahreswechsel beim zuständigen Registergericht in Stendal eingetragen werden kann. Falls dies so eintreten sollte, könnte jeder Mitgliedsverein den Beschluss des Austrittes aus dem Landesverband für ungültig erklären lassen. Der finanzielle Schaden der dadurch entstehen würde, läge wohl dann im fünfstelligen Bereich.

Senkung des Mitgliedsbeitrages

Der Regionalverband Quedlinburg möchte die volle Einsparung an die Vereine weitergeben. Diese müssen allerdings diesen dann nicht unbedingt an die einzelnen Gartenfreunde weiterreichen. Die Einsparung für den einzelnen wäre marginal und beträgt am Ende auch nur 3€. Wir fragen uns an dieser Stelle, warum der Regionalverband nicht einen echten Mehrwert schaffen möchte. Zum Beispiel könnte das Geld auch für Schulungen und Weiterbildungen der Vereinsvorstände eingesetzt werden. Oder man bestreitet mal ganz neue Wege bei der Unterstützung einzelner Projekte in den Gartenanlagen oder bei Härtefällen im Rahmen von Rückbau und Aufräumen von Altlasten in den Kleingartenanlagen.

Was bleibt?

Weiter soll noch die aufgeschobene Wahlordnung und eine Rahmengartenordnung beschlossen werden. Ein Bezug zur Wahlordnung fehlt in der Satzung gänzlich und wäre wohl dort gleich viel besser aufgehoben. Auch die Rahmengartenordnung als nahezu 1:1 Kopie der vorherigen vom Landesverband zeigt den Überregulierungswahn fernab von gesetzlichen Vorgaben. Wir fragen uns weiter, was bleibt am Ende vom Regionalverband Quedlinburg über? Möchte man nur noch verwalten und als Zwischenpächter die Hand aufhalten? Wir erhoffen uns auch darauf eine Antwort.

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