Unser Verein bezahlt ohne Pacht und Grundsteuer knapp 2000€ im Jahr an den Regionalverband, dies ist ein nicht unerheblicher Teil unseres Jahresumsatzes und macht momentan ungefähr ein fünftel der finanziellen Belastung unserer Pächter aus. Dazu müssen abgebende Pächter für ein Wertgutachten (welches der Verein beauftragen muss) extra nochmal eine mittlere zweistellige Summe an den Regionalverband als Aufwandsentschädigung bezahlen.
Einige mögen hier andere Erfahrungen gemacht haben, aber für mich ist es leider die traurige Wahrheit, ich habe noch keinen Mehrwert in der Arbeit des Verbandes erkennen können. Natürlich sind die Mitgliedszeitschriften sehr informativ zu lesen und auch kurze Abrisse zu rechtlichen Regelungen und Bestimmungen sind lesenswert. Ansonsten bekomme ich aber recht oft nicht belastbare Aussagen, wie zum Beispiel die Beendigung eines befristeten Pachtverhältnisses bedarf angeblich vorheriger Abmahnungen und Verstöße gegen die Satzung bzw. Gartenordung.
Der Höhepunkt war dann im Rundschreiben des Verbandes vom Februar 2022, wo aufgrund unser Durchsetzung einer Befristung es generell verboten wurde Pachverträge in Zukunft noch zu befristen. Anscheinend ist es dem Verband und dem Vertragsanwalt Herrn Duckstein erst jetzt aufgefallen, dass diese Regelung im Pachtvertrag mit dem §6 Bundeskleingartengesetz kolidiert.
Wir und auch viele andere Vorstände arbeiten komplett ehrenamtlich für ihren Verein. Wir versuchen die finanzielle Belastung für unsere Mitglieder so gering wie möglich zu halten. Gerade in der Corona-Zeit und jetzt mit dem Ukraine-Konflikt können die Menschen das Geld einfach besser gebrauchen. Wir stellen alles auf den Prüfstand, vieles kann man über Beziehungen und durch einzelne Gartenfreunde für den Verein erhalten oder günstiger bekommen. Um so mehr sollte man auch einmal beim Regionalverband hinschauen. Was passiert da eigentlich mit unseren Mitgliedsbeiträgen?
Jeder dürfte dabei sofort an das angemietete Fachwerkhaus im Innenstadtgebiet denken. Dort lagern also die Unterlagen der Mitglieder. Die Öffnungszeiten beschränken sich auf Dienstagvormittag 9-12 Uhr und Mittwochnachmittah 14-17 Uhr. Muss das wirklich sein?
Die Mitgliederversammlungen finden regelmäßig in den Konferenzräumen am Krankenhaus statt. Es folgen noch Schulungsangebote für Fachberater und Wertermittler und bezahlte Stellen für die Wertermittlung. Über gezahlte Aufwandsentschädigungen an die Vorstandsmitglieder kann nur spekuliert werden.
Wenn ich unsere Mitgliedsbeiträge an den Verband auf alle Vereine einmal hochrechne, dürfte da jährlich ein mittlerer 5-stelliger Betrag zusammenkommen und beim Rückbau-Cent dürfte der Topf mittlerweile schon 6-stellig sein. Im Frühjahr 2021, zur Hoch-Zeit der Corona-Pandemie, habe ich einmal beim Verband nachgefragt, ob nicht Beiträge wieder erstattet werden könnten, da jede Menge Schulungen, Veranstaltungen, usw. nicht stattfinden konnten – wie ihr sicherlich bemerkt habt, war das nicht möglich.
Ein gesundes Zurück-Schrumpfen und die Konzentration auf die Kernaufgaben würde dem Regionalverband gut tun und vor allem sie wieder näher an die Mitgliedsvereine führen.
Daher nicht nur meckern, sondern sich auch konstruktiv einbringen.