16 – Eine verpasste Chance

Der Regionalverband der Gartenfreunde Quedlinburg e.V. nutzte wiederholt nicht die Gelegenheit auf angesprochene Missstände einzugehen. In einem aktuellen Artikel der Mitteldeutschen Zeitung forderte der Vereinsvorsitzende der Kleingärtner Holzbreite 2 e.V. und Seitenbetreiber der IGG-Quedlinburg, Thomas Hentschel, mehr Souveränität für die Kleingartenvereine. Erfahrt hier mehr zu den Hintergründen.

Gärtner wollen Autonomie

So lautete die Überschrift letzten Mittwoch (30.08.2023) in der Lokalausgabe Quedlinburg der Mitteldeutschen Zeitung. Im Beitrag wurde die Verwaltungsvollmacht als maßgebliches Mittel der Bindung an den Regionalverband angeführt. Denn die Flächen der Kleingartenanlagen werden absichtlich nicht an die Gartenvereine direkt weiterverpachtet, sondern der Verband schließt mit jedem Kleingärtner eigene Pachtverträge ab. Die Vereine erhalten nur die Verwaltungsvollmacht, damit sie im Namen des Verbandes die Pachtverträge abschließen dürfen und quasi als kostenloser Verwalter die Gelder für Pacht und Grundsteuer eintreiben dürfen.

Sittenwidrige Vertragsgestaltung

Die Verwaltungsvollmacht ist unserer Ansicht nach so unvorteilhaft gestaltet, dass diese kein Vereinsvorstand unterschreiben sollte. Falls nur ein ehemaliger Gartenvorstand diese früher unterschrieben habe, gibt es nur schwer ein entkommen. Wir möchten uns daher nochmals diesem speziellen Thema in einem der nächsten Beiträge widmen und genauer auf die einzelnen Punkte eingehen und Möglichkeiten aufzeigen, diese anzugreifen.

Verbandsfreiheit?

Auch dies wurde im MZ-Artikel mit der Nennung des FairBundes freier Kleingartenvereine e.V. angesprochen. Wir stellen die Frage, warum ist es nicht möglich für einen Kleingartenverein sich seine Interessenvertretung selbst auszusuchen? Wenn alternative Verbände existieren, sollte es legitim sein, diesen unabhängig vom Pachtverhältnis beitreten zu können. Auch hier stehen die negativen Auswirkungen der Verwaltungsvollmacht dem entgegen.

Der Verband schweigt mal wieder

Weder der Vorsitzende des Regionalverbandes der Gartenfreunde Quedlinburg e.V., noch der Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit waren bereit Stellung zu den Vorwürfen in der Mitteldeutschen Zeitung zu beziehen. Der Beitrag wurde seit März 2023 erarbeitet und recherchiert. Nach Rücksprache verriet uns der zuständige Redakteur, dass er über Monate hinweg vergebens sich um eine Stellungnahme beim Regionalverband bemühte. Weder per E-Mail, noch bei einem persönlichen Besuch Anfang August war der Verband bereit eine Stellungnahme abzugeben. Welch eine vertane Chance seine Sichtweisen der Dinge Kund zu tun.

Im nächsten Beitrag möchten wir euch ausführlich von der neuesten „Dienstleistung“ des Regionalverbandes an die Vereine berichten. Es geht um die Beräumung und Wiederherstellung vermüllter Parzellen zur Neuverpachtung. Der Verband geht wiederholt in Vorleistung und treibt auf eigenes Risiko die Forderungen bei den ehemaligen Pächtern ein.