In nur wenigen Stunden ist es soweit und der vom Landesverband der Gartenfreunde Sachsen-Anhalt e.V. angestrebte Informationsaustausch beginnt in einer Halberstädter Gartenanlage. Wir wollen hierzu gerne vorab unsere Gedanken, Sorgen aber auch Chancen mit euch teilen und warum der Regionalverband der Gartenfreunde Quedlinburg e.V. unsere Ansicht nach, das Ruder dieses Mal komplett aus der Hand gibt.
Warum sollten die Gartenvereine daran teilnehmen?
Die Mitgliedsvereine des Regionalverbandes sollten schon deshalb am Informationsaustausch teilnehmen um beide Seiten endgültig anzuhören. Der neue Präsident des Landesverbandes, Olaf Weber, war auf der Mitgliederversammlung im März 2023 nicht selbst vor Ort gewesen. Dieser soll aber durch seine Verhaltensweisen gegenüber dem Regionalverbandsvorstand ein Hauptbeweggrund für den Austritt aus dem Landesverband darstellen.
Was war vorgefallen?
Wir fragen uns, um was ging es denn genau? Die Ausführungen hierzu waren vom Regionalverbandsvorsitzenden sehr schwammig gehalten. Im selbstgeführten Protokoll der Mitgliederversammlung notierten wir uns folgende sinngemäße Aussagen:
Der Regionalverband suchte Anfang 2022 beim Landesverband Hilfe aufgrund eines nicht näher genannten größeren Problems. Daraufhin folgte ein Telefonat mit Herrn Weber und der Regionalverband schickte alle Unterlagen zu diesem Sachverhalt an den Landesverband. Im September 2022 erfolgte eine Nachfrage mit der Aussage, es liege jetzt alles beim Bundesverband. Der Vertragsanwalt machte zwischendurch noch die Aussage, dass der Bundesverband keine Hilfe darstelle. Bei einem persönlichen Besuch von Herrn Weber im Februar 2023 in der Geschäftsstelle des Regionalverbandes wusste dieser dann nichts mehr von allem.
Was für ein Problem galt es denn zu lösen? Haben hierzu nicht die Mitglieder des Regionalverbandes das Recht auf Offenheit und Teilhabe?
In der Hand des Landesverbandes
Der Regionalverband der Gartenfreunde Quedlinburg verhält sich wie ein trotziges kleines Kind und sagte postwendend seine Teilnahme an dem Informationsgespräch ab. Angeblich wurden bereits alle Argumente ausgetauscht und man sehe selbst keinen Gesprächsbedarf mehr. Den Vereinen sei es allerdings freigestellt selbst daran teilzunehmen. Damit bietet der Regionalverband dem Landesverband vor allem die Möglichkeit unzufriedene Mitgliedsvereine direkt beeinflussen zu können. Die Methoden auf Verbandsebene sind doch allen Seiten bekannt. Die oft unwissenden ehrenamtliche Vereinsvorstände kommt man schnell mit Verlust der Gemeinnützigkeit bzw. Neubeantragung und was man sonst noch so für Nachteile doch erfahren würde. Einschüchterung und Angstmache par excellence.
Ziele des Landesverbandes
Das der Landesverband diese Veranstaltung nicht uneigennützig abhält, davon könnte man ausgehen. Was wären denn die Möglichkeiten, dass der Landesverband seine Einnahmequellen nicht verliert? Unser Ansicht nach gibt es nur zwei Wege, welche er am ehesten verfolgen könnte. Entweder er versucht die Mitgliedsvereine dahingehend zu bewegen, eine neue Abstimmung über den Verbleib auf der Mitgliederversammlung im Herbst des Regionalverbandes abzuhalten. Oder er macht den Vereinen das Angebot, dem Landesverband selbst beizutreten. Das letztere Szenario müsste allerdings mit gravierenden Vorteilen gegenüber dem Regionalverband verbunden sein. Wir gehen soweit zu sagen, dass es möglich sein könnte, dass der Landesverband helfen könnte den Vereinen, welche eventuell mit einem Austrittsgedanken spielen, den Weg zu zeigen, dies zu schaffen. Oder sich bemüht, die Verträge über die Fläche bei Stadt, Kirche oder privat zu übernehmen.
Regionalverband im Kommunikationsdesaster
Die Regionalverbandsführung sieht anscheinend überhaupt nicht diese Alarmzeichen und setzt mal wieder auf alte Verhaltensweisen. Das Aussitzen und Ignorieren hilft am Ende nicht weiter und treibt die Unzufriedenheit einzelner Akteure immer weiter voran. Statt zu vermitteln und offensiv zu kommunizieren, schließlich ist Angriff immer die beste Verteidigung, begibt man sich in einen Zustand der Resignation und Lethargie.
Chance für das Kleingartenwesen
Festgefahrene Verwaltungsstrukturen und jede Menge stimmberechtigte Personen auf Regionalverbandsebene, die vom gegenwärtigen Zustand profitieren, schließen eine „Selbstheilung“ fast schon von selbst aus. Anscheinend muss es erst richtig krachen, ehe die wahren und richtigen Fragen zur Lösung der aktuellen Probleme, Sorgen und Nöte gestellt werden. Wir sehen im aktuellen Prozess aller Beteiligten die Chance für einen Umbruch des Quedlinbuger Kleingartenwesens.
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